
Ödeme
Durch schlechte Nierenfunktionen oder auch durch Herz-, Leber- und Unterleibserkrankungen treten oft Rückstauungen und wassersüchtige Anschwellungen auf. Zu unterscheiden ist dabei zwischen Nieren-, Bauch-, Herz-, Leber-, Lungen-, Haut- und allgemeiner Wassersucht. Durch die Wasseransammlung im Körper wird das Blut zu wässrig und der Körper friert leicht. Es ist deshalb notwendig, die Körperfunktionen anzuregen und schweißtreibende Mittel anzuwenden. Dazu eignen sich vor allem Topfenwickel auf den Unterleib, den Bauch und die Brust, desgleichen Lehmumschläge. Auch hier haben Kräuter ihre Bedeutung. Darunter besonders Holunderwurzel und Wacholderbeeren. Allerdings dürfen Nierenkranke, Unterleibskranke und Schwangere keine Wacholderbeeren zu sich nehmen. Wassertreibend wirken auch Kräuter wie Attichwurzeln, Fenchelwurzeln, Liebstöckelwurzeln, Eberwurzeln, Petersiliensamen, Petersilienwurzeln. Schwangere sind jedoch auch davon ausgeschlossen. Auch Umschläge aus Bruchkraut, Löwenzahn, Löwenzahnwurzeln und Gauchheilkraut sind heilsam.
Bei Herzwassersucht wirkt Rosmarinwein besonders günstig. Man bereitet diesen, indem man 40 g Rosmarin in einem Liter guten Weißweines ansetzt, acht Tage ziehen lässt und dann viermal pro Tag ein kleines Gläschen davon trinkt. Bei Bauch- oder allgemeiner Wassersucht genügt es manchmal, täglich eine Tasse Petersilienwurzeltee zu trinken. Wirkungsvoll sind auch die Brennnessel, das Schachtelhalmkraut und die Taubnesselblüte. Fleisch, Alkohol und stark gesalzene Speisen sind verboten. Salz deshalb, weil es die Eigenschaft hat, das Wasser im Körper zu binden. Besonders wichtig bei Wassersucht ist Schwitzen, weil sich dabei die Poren der Haut öffnen und der Körper Giftstoffe und überschüssiges Wasser über die Haut ausscheiden kann. Als wassertreibender Tee hat Majorantee eine altbewährte Tradition.