Magengeschwür
Hauptursachen von Magengeschwüren sind hastiges Essen, damit verbundenes schlechtes, mangelhaftes Kauen, der Genuss von zu heißen Speisen, kalte Getränke, unregelmäßige Mahlzeiten, unregelmäßiger Schlaf, Aufregungen, Ärger und übermäßiger Alkoholgenuss. Eines der ersten Symptome eines Magengeschwürs ist das Gefühl von Druck oder Schwere im Magen, Erbrechen oder saures Aufstoßen. Im fortgeschrittenen Stadium sind Magenblutungen das sicherste Anzeichen eines bestehenden Magengeschwürs. Röntgenaufnahmen schaffen Klarheit über Sitz, Größe und Reifezustand eines bestehenden Geschwürs.
Wird ein Geschwür festgestellt, muss Magenschonkost verordnet werden. Sie besteht aus reizloser Kost und in der Vermeidung von kalten Getränken, Eis, Spirituosen, Bohnenkaffee sowie auch Schweinefleisch. Es ist außerdem empfehlenswert, immer nur kleine Portionen zu sich zu nehmen und dafür entsprechend mehr Mahlzeiten am Tage einzuhalten. Besonders wichtig ist langsames und bedächtiges Kauen. Man soll sich während einer Mahlzeit ausschließlich mit dieser befassen. Sehr wichtig ist genügend Schlaf. Bei Magenblutungen sind Hamamelis-Extrakte das Mittel schlechthin. Bei Anwendung derselben sind kalte Umschläge auf die Magengegend bis zum Aufhören der Blutung empfehlenswert. Gleichzeitig kann Eiweißwasser oder kalte Milch in kleinen Schlucken (bis zu einem Liter pro Tag) als einzige Nahrung eingenommen werden. Nach drei bis vier Tagen kann man langsam auf dünnen Hafer-, Reis- oder Grießbrei oder etwas Fleischbrühe mit Ei übergehen. Dies etwa für zwei Wochen. Später sind auch weiche Eier, Kalbsnieren und andere leichtverdauliche Speisen wieder möglich.
Heilend wirken bei Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren Leinsamen. Bei Brechreiz ist Neuner’s Pfefferminztee nach den Mahlzeiten hilfreich. Bei heftigen Schmerzen helfen Schöllkraut, Kamille und Eibisch. Anstelle von Brot sollte nur Diätzwieback gegessen werden.